Lange Haftstrafe für Bitfinex-Hacker Lichtenstein
Der spektakuläre Bitcoin -Diebstahl bei der Krypto-Börse Bitfinex im Jahr 2016 bleibt auch Jahre später ein prägendes Ereignis in der Geschichte von Bitcoin. Nun hat ein US-Gericht den Hacker Ilya Lichtenstein zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt. Zusammen mit seiner Ehefrau Heather Morgan hatte er damals rund 120.000 BTC im Zeitwert von circa 60 Millionen, jedoch im aktuellen Gegenwert von mehr als 10 Milliarden US-Dollar, gestohlen – Blocktrainer.de berichtete .
Die Täter: Ilya Lichtenstein und Heather Morgan
Nach jahrelangen Ermittlungen durch die US-Behörden konnte 2022 ein Durchbruch erzielt werden. Ilya Lichtenstein und seine Ehefrau Heather Morgan wurden als Täter identifiziert. Die Ermittler stießen bei der Analyse von Blockchain -Transaktionen auf verdächtige Bewegungen, die sie zu Lichtenstein führten. Die beiden sind nicht gerade das, was man sich unter „typischen Hackern“ vorstellt, und gerade deswegen erlangte der Fall zusätzlich besondere Aufmerksamkeit. Während Lichtenstein als angesehener IT-Experte galt, war Morgan als Rapperin (unter dem Namen „Razzlekhan“) bekannt und schrieb sogar für das renommierte Forbes-Magazin. Ihre schrillen Auftritte in den sozialen Medien, insbesondere Morgans Musikvideos, machen sie in Kombination mit den nun bekannten Details zum Hack zu einer Art Sensationspaar.
Bitfinex hackers... LOL... yeah sure pic.twitter.com/rFKwm3Eico
— Psychedelic El ₿arto (@PsychedelicBart) February 8, 2022
Lichtenstein und Morgan hatten die gestohlenen BTC über mehrere Jahre hinweg in kleinen Tranchen durch sogenannte Mixer geschleust, um ihre Spuren zu verwischen. Dennoch gelang es den Behörden, über 94.000 BTC zu beschlagnahmen, die bis dahin größtenteils auf einer Wallet der Täter gelagert waren. Dieser Erfolg gilt als eine der größten Sicherstellungen von Kryptowährungen in der Geschichte.
Das Urteil
Ilya Lichtenstein wurde von einem US-Gericht zu einer Haftstrafe von fünf Jahren verurteilt. Dieses Strafmaß umfasst auch die rund zwei Jahre, die er bereits in Untersuchungshaft verbracht hat, was bedeutet, dass er voraussichtlich nur noch einen Teil der verbleibenden Haftzeit absitzen muss. Nach Verbüßung seiner Strafe wird er unter Auflagen entlassen und weitere drei Jahre unter behördlicher Beobachtung leben müssen.
Im Vergleich zu den Dimensionen des Diebstahls und der potenziellen Höchststrafe fiel das Urteil relativ mild aus. Der Grund dafür ist, dass Lichtenstein sich schuldig bekannt und die Ermittlungen erheblich unterstützt hat. Durch seine Kooperation konnte die Justiz rund 96 Prozent der gestohlenen Bitcoin sicherstellen. Die Rückführung dieser Beträge war ein entscheidender Faktor für das Strafmaß, da sie einen enormen Schaden für die Betroffenen abwenden konnte.
Das Urteil für Heather Morgan, Lichtensteins Ehefrau und Komplizin, wird für kommenden Montag erwartet. Sie hatte sich ebenfalls schuldig bekannt und kooperierte mit den Ermittlungsbehörden. Es wird erwartet, dass das Gericht bei ihr ähnliche mildernde Umstände berücksichtigt wie bei ihrem Ehemann.
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