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Craig „Faketoshi“ Wright zu einjähriger Haftstrafe auf Bewährung verurteilt

Craig „Faketoshi“ Wright zu einjähriger Haftstrafe auf Bewährung verurteilt

BlocktrainerBlocktrainer2024/12/21 03:00
Von:Blocktrainer

Am 19. Dezember 2024 entschied das High Court of Justice in London unter Vorsitz von Richter James Edward Mellor, dass Dr. Craig Steven Wright (CSW) – auch bekannt als „Faketoshi“ – wegen mehrfacher Missachtung des Gerichts schuldig ist. Der Richter verurteilte ihn zu einer einjährigen Haftstrafe, die für zwei Jahre auf Bewährung ausgesetzt wird. Außerdem muss Wright innerhalb von zwei Wochen Verfahrenskosten von 145.000 britischen Pfund (circa 175.000 Euro) zahlen.

Missachtung des Gerichts

Der Fall wurde von der Crypto Open Patent Alliance (COPA) initiiert, da Wright gegen eine frühere gerichtliche Anordnung verstoßen hatte, indem er trotz eines gerichtlichen Verbots neue Klagen einreichte.

Seit 2016 gibt sich der australische Geschäftsmann Dr. Craig Steven Wright als der Erfinder von Bitcoin , Satoshi Nakamoto , aus und will verschiedene „Ansprüche“ rund um Bitcoin geltend machen. Dazu hat er zahlreiche Gerichtsverfahren gegen verschiedene Unternehmen oder auch Bitcoin-Entwickler initiiert, die eine jahrelange große finanzielle sowie psychische Belastung für die Beteiligten darstellten.

Im März dieses Jahres hat Richter Mellor im Rahmen des Prozesses zwischen CSW und der COPA bereits festgestellt , dass Wright nicht Satoshi Nakamoto ist und nichts mit dem Bitcoin- Whitepaper oder der Bitcoin-Software zu tun hat. Dies untermauerte Mellor zwei Monate später auch in seinem ausführlichen Urteil .

Sowohl bei seinen schriftlichen als auch bei den tagelangen mündlichen Aussagen im Kreuzverhör bin ich vollkommen davon überzeugt, dass Dr. Wright das Gericht ausgiebig und wiederholt belogen hat. Die meisten seiner Lügen bezogen sich auf die Dokumente, die er gefälscht hatte, um seine Behauptung zu untermauern. Alle seine Lügen und gefälschten Dokumente dienten der Unterstützung seiner größten Lüge: seiner Behauptung, Satoshi Nakamoto zu sein.
Richter Mellor, Auszug aus dem COPA-Urteil, S. 8

Da CSW trotzdem noch mit ähnlichen Klagen drohte, hat ihm der High Court in einer von COPA beantragten und im Juli dieses Jahres ausgestellten gerichtlichen Verfügung untersagt, weitere rechtliche Schritte im Kontext seiner Falschbehauptungen einzuleiten.

Trotzdem reichte Wright im Oktober 2024 eine neue Klage gegen BTC Core und SquareUp Europe Limited ein und forderte eine Entschädigungszahlung von umgerechnet mehr als einer Billion Euro – Blocktrainer.de berichtete . Diese Handlungen wurden als ernsthafte Missachtung der gerichtlichen Anordnung gewertet, für die Wright nun verurteilt wurde.

Gibt „Faketoshi“ jetzt endlich Ruhe?

Obwohl der Wohnsitz des Australiers in England liegt, nahm Wright trotz gerichtlicher Anordnung persönlich weder an dem Verfahren noch an der Verurteilung teil und war auch rechtlich nicht vertreten.

Trotz seiner Abwesenheit zeigte CSW erneut, dass er eine sehr unangenehme Streitpartei ist: Er verletzte Verfahrensvorschriften und brachte juristisch unhaltbare Argumente vor, indem er zum Beispiel Richter Mellor wiederholt wegen angeblicher Befangenheit beschuldigte, was das Gericht jedoch zurückgewies.

Da Wrights Anwesenheit bei der Verkündung des Strafmaßes laut eigenen Aussagen erhebliche finanzielle Verluste verursacht hätte, die er sich nicht leisten könne, war Wright nur per Videoanruf aus Asien zugeschaltet. Den genauen Aufenthaltsort verheimlicht „Faketoshi“. Es sei jedoch sehr wahrscheinlich, dass sich Wright in einem der asiatischen Länder befindet, die kein Auslieferungsabkommen mit Großbritannien haben, bemerkte der Richter. Dies erschwert letztlich die Durchsetzung der Bewährungsstrafe.

Zuvor hatte die Gegenseite Wright angeboten, die Reisekosten zu übernehmen. Daraufhin veranschlagte CSW jedoch eine Summe von 240.000 Pfund (mehr als 290.000 Euro) für die Reise sowie den Verdienstausfall für sechs Monate. Dieser Forderung wurde selbstverständlich nicht nachgegangen.

Craig Wright hat in dem Videoanruf bereits Berufung angekündigt, sodass dieses Kapitel vorerst noch nicht abgeschlossen sein dürfte. Sollte der gerichtlich bestätigte Lügner und Betrüger weiterhin so dreist sein und innerhalb der nächsten zwei Jahre die gerichtlichen Urteile und Anordnungen bewusst missachten, könnten schon bald die Handschellen klicken. Vielleicht ist jetzt aber auch so langsam der Zeitpunkt gekommen, an dem „Faketoshi“ endlich aufgibt.

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