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Bitcoin-Reserve stößt auf Widerstand in der US-Politik

Bitcoin-Reserve stößt auf Widerstand in der US-Politik

BlocktrainerBlocktrainer2025/03/17 02:22
Von:Blocktrainer

Mit seinem Dekret zur Schaffung einer strategischen Bitcoin -Reserve hat US-Präsident Donald Trump viel Aufsehen erregt. Obwohl der BTC -Kurs in Reaktion nicht zulegen konnte , gab es in der Bitcoin-Community Grund zum Feiern. Der Plan des Weißen Hauses ist es nämlich, keine BTC mehr zu verkaufen und den bisherigen Bestand durch budgetneutrale Akquisitionen weiter auszubauen. Dabei gab es zudem eine deutliche Differenzierung zwischen Bitcoin und den anderen Krypto-Werten.

Kritische Reaktionen aus der US-amerikanischen Politik gab es vorerst kaum. Jetzt hat sich der demokratische Kongressabgeordnete Gerald Connolly jedoch mit einem Schreiben an Finanzminister Scott Bessent gewandt, um ihn aufzufordern, das Vorhaben wieder einzustellen.

Ich fordere Sie dringend auf, alle Versuche zur Schaffung einer strategischen Kryptowährungsreserve einzustellen.
Gerald Connolly in seinem Schreiben

Kritik an der Bitcoin-Reserve

Connolly ist ranghöchstes Mitglied im Komitee für Aufsicht und Regierungsreform („Committee on Oversight and Government Reform“) und damit ein hohes Tier in der US-Politik. In seinem Schreiben vom 13. März 2025 führt er mehrere Gründe an, wieso er sich gegen die strategische Bitcoin-Reserve positioniert. 

Dabei spricht er jedoch konstant von einer „Kryptowährungsreserve“, obwohl in Trumps Dekret von einer „strategischen Bitcoin-Reserve“ und einer separaten „U.S. Digital Asset Stockpile“ die Rede ist.

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Das Dekret zur strategischen Bitcoin-Reserve sieht vor, dass keine der bereits gehaltenen BTC mehr verkauft werden. Zudem sollen der Handels- und der Finanzminister Strategien entwickeln, um den Bestand an der bedeutendsten Kryptowährung ohne Kosten für die Steuerzahler zu vergrößern. Die „U.S. Digital Asset Stockpile“ setzt sich zwar auch aus konfiszierten Coins zusammen, jedoch sind hierbei Verkäufe erlaubt und Zukäufe untersagt.

Connolly verlangt von Finanzminister Bessent, dass er jegliche interne Kommunikation und alle Dokumente, welche die Bitcoin-Reserve betreffen, dem Komitee für Aufsicht und Regierungsreform zukommen lässt.

Nutzen der Bitcoin-Reserve

Ein Hauptkritikpunkt von Connolly ist, dass es eine unsolide Finanzpolitik darstellen würde, wenn man Steuergelder für einen Plan verschwendet, den ein Beamter der Federal Reserve als „die dümmste Idee“ überhaupt bezeichnet hat. Dass die Bitcoin-Reserve keinen allgemeinen Nutzen haben würde, erklärt er damit, dass es keinen strategischen Bedarf an hochspekulativen Kryptowährungen gebe. Damit möchte er einen Unterschied zu Rohstoffen wie Öl aufzeigen, von denen die USA bereits eine strategische Reserve halten.

Die Vereinigten Staaten haben in der Vergangenheit durch Gesetze des Kongresses Reserven an bestimmten Rohstoffen von strategischem Wert, wie z. B. Erdöl, angelegt, insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Krisen. Es ist jedoch kein strategischer Bedarf entstanden, der eine Investition in den volatilen und spekulativen Kryptowährungsmarkt erforderlich machen würde. Eine Digitalwährungsreserve wäre nichts anderes als eine hochspekulative, vom Steuerzahler finanzierte Absicherung, um „Bitcoin-Spekulanten die Gewissheit zu geben, dass der Staat, wenn der Crash kommt, diesen Fonds zu ihrer Rettung einsetzen wird.“ 
Gerald Connolly in seinem Schreiben

Hierbei verkennt Connolly, dass die USA und einige andere Nationen auch eine Goldreserve halten. Der Nutzen davon, als Staat ein hartes Asset zu halten, könnte sein, die Bilanz zu stärken und den Schulden etwas entgegenzusetzen. Mit einer Fremdwährungs-, Gold- oder Bitcoin-Reserve kann eine Nation zudem in Krisenzeiten die eigene Währung stützen beziehungsweise dieser nötiges Vertrauen verleihen.

„Andere Länder können ein Beispiel für die Risiken des Verlassens auf Kryptowährungen geben: Im Jahr 2021 führte El Salvador eine Kryptowährung als gesetzliches Zahlungsmittel ein, hat das Experiment aber inzwischen aufgegeben, nachdem sich das System als anfällig für Hackerangriffe erwiesen hat und Inflationsbedenken nicht ausgeräumt werden konnten“, fährt Connolly fort.

El Salvador ist ein schlecht gewähltes Beispiel, da das mittelamerikanische Land die eigene Bitcoin-Reserve stetig ausbaut und durch das Investment bereits mehr als 100 Millionen US-Dollar an Gewinnen erwirtschaftet hat. Dass die von Nayib Bukele geführte Nation nicht mehr auf Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel setzt, liegt daran, dass dies eine Bedingung eines Deals mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) ist – Blocktrainer.de berichtete .

Da eine Bitcoin-Reserve laut Connolly keinen Nutzen für die Allgemeinheit hätte, versucht er zu erklären, dass Käufe der USA nur für die Inhaber Vorteile bieten würden, während sie die Steuerzahler belasten – und das, obwohl die Trump-Administration Käufe auf Kosten der Steuerzahler ganz klar ausgeschlossen hat.

Eine solche Reserve bringt dem amerikanischen Volk keinen erkennbaren Nutzen, würde aber den Präsidenten und seine Spender erheblich bereichern. […] Der Kauf von Kryptowährungen in großem Umfang, um eine strategische Reserve aufzubauen, würde der Kryptowährung sowohl Legitimität verleihen als auch die Nachfrage nach Krypto-Vermögenswerten steigern – etwas, das, wie Eswar Prasad, Tolani Senior Professor of Trade Policy an der Cornell University, feststellte, „sicherlich großartig für die derzeitigen Bitcoin-Besitzer und ebenso sicherlich ein schlechtes Geschäft für die Steuerzahler wäre.
Gerald Connolly in seinem Schreiben

Interessenkonflikte

Ein zentraler Punkt des Schreibens ist zudem, dass sich Trump und seine Verbündeten an der Pro-Krypto-Politik der USA selbst bereichern können. Dafür verweist Connolly auf das Krypto-Projekt World Liberty Financial , in das der Präsident und seine Familie involviert sind. Vor wenigen Tagen gab es die Meldung, dass mit dem nun abgeschlossenen Verkauf des Tokens 550 Millionen US-Dollar eingenommen wurden.

Zu den Inhabern von Kryptowährungen gehören der Präsident, seine Familie und seine engsten Verbündeten. Die Trump Organization hält erhebliche Anteile an World Liberty Financial, einem Kryptowährungsunternehmen, das „eine Art Bank für digitale Vermögenswerte sein möchte, in der Kunden ermutigt werden, digitale Coins zu leihen, zu verleihen und in diese zu investieren“. Eric Trump und Donald Trump Jr. haben beide bestimmte Kryptowährungen gefördert und Donald Trump Jr. hat World Liberty Financial als „die Zukunft der Finanzen“ bezeichnet. 
Gerald Connolly in seinem Schreiben

Auch den Memecoin des Präsidenten, der kurz vor seiner Amtseinführung seinen Handelsstart hatte, bringt Connolly an, um die Interessenkonflikte aufzuzeigen.

Am 17. Januar 2025 lancierte Präsident Trump auf Truth Social den Memecoin $TRUMP und profitierte damit von „einer Art von Scherz-Kryptowährung, die in der Regel keinen anderen Zweck als Finanzspekulationen hat [und] deren Wert dazu neigt, bei Änderungen der öffentlichen Stimmung dramatisch zu schwanken“. In einer Konstellation, die ein Kryptowährungsexperte als „völlig abnormal“ bezeichnete, besitzen zwei mit der Trump-Organisation verbundene LLCs die große Mehrheit der Coins. Mit Präsident Trump verbundene Unternehmen haben Berichten zufolge bis zu 100 Millionen Dollar allein an Handelsgebühren für dieses Projekt eingenommen, das als sein bisher „lukrativstes Projekt zum Reichwerden“ bezeichnet wurde.
Gerald Connolly in seinem Schreiben

Überdies kritisiert Connolly, dass neben dem Präsidenten und seiner Familie auch Mitglieder der Trump-Administration sowie enge Verbündete von der Pro-Krypto-Politik profitieren würden – beispielsweise Elon Musk oder der KI- und Krypto-Zar David Sacks. 

Elon Musk hat vor geraumer Zeit verkündet, persönlich in Kryptowährungen investiert zu sein. Seine Firmen SpaceX und Tesla halten derweil substanzielle Mengen Bitcoin auf der Bilanz. David Sacks und sein Unternehmen Craft Ventures haben zusammengenommen vor seinem Amtseintritt 200 Millionen US-Dollar an Krypto-Exposure abgestoßen , jedoch bleibt die Firma in mehrere Start-ups mit Krypto-Bezug investiert.

Trumps Ankündigung zur Krypto-Reserve

Gerald Connolly moniert darüber hinaus, dass Trump auf seiner Plattform Truth Social im Rahmen der Ankündigung einer Krypto-Reserve spezifische Krypto-Werte genannt hat.

Es wäre auch eine unsolide Finanzpolitik, die Gewinner unter den Währungen über die sozialen Medien auszuwählen.
Gerald Connolly in seinem Schreiben

Die Posts, in denen der Präsident verkündete, dass auch die zentralisierten Coins ETH , SOL, ADA und XRP Teil der Reserve sein werden, sorgten nicht nur in den Bitcoin-, sondern auch in der Krypto-Community für Kritik – Blocktrainer.de berichtete . Wie sich im Nachhinein herausgestellt hat, setzt sich die strategische Reserve jedoch nur aus Bitcoin zusammen, was die Frage aufwirft, wieso Trump diese Posts abgesetzt hat.

Die Senatorin Elizabeth Warren, die seit Jahren den Sektor bekämpft, hatte dies auch als Anlass genommen, um einen Brief an David Sacks zu verfassen. Darin fragte sie unter anderem, wer im Vorhinein davon wusste, dass der US-Präsident dies posten werde und wieso sich die Pläne zwischen der Ankündigung und dem Dekret geändert haben. Eine Antwort von David Sacks steht noch aus. In einem Interview betonte er bisher lediglich, dass Trump diese Krypto-Werte genannt habe, weil diese die nach Marktkapitalisierung größten sind.

Besorgniserregender Widerstand?

Die Kritik an dem Zusammenspiel von Trumps Aktivitäten im Krypto-Markt, die unter anderem aus der Herausgabe von Coins besteht, und seiner Pro-Krypto-Politik ist durchaus nachvollziehbar – ebenso wie die Sorge vor den Interessenkonflikten seines engeren Teams. Hätte Donald Trump keine eigenen Coins gelauncht und auch nicht mittels undurchdacht wirkender Posts spezifische zentralisierte Krypto-Werte – zumindest kurzfristig – unterstützt, so wäre der Rückhalt für seine Krypto-freundliche Politik sicherlich größer.

Dennoch gilt es, die Bitcoin-Reserve davon getrennt zu betrachten und valide Argumente gegen diese aufzubringen, um ein Einstellen der Bemühungen zu fordern. Hierbei versagt der demokratische Kongressabgeordnete Connolly – nicht zuletzt auch deshalb, weil sein Schreiben deutlich macht, dass er sowohl die Reserve an sich als auch den Nutzen dieser nicht verstanden hat.

Gerald Connolly ist zwar ein einflussreicher und hochrangiger Politiker, jedoch ist nicht davon auszugehen, dass sich der Kongress hinter das Vorhaben stellt, die Bitcoin-Reserve im Keim zu ersticken. Da die Trump-Administration Käufe auf Kosten der Steuerzahler ausschließt, nimmt sie zudem den Kritikern den Wind aus den Segeln.

Derweil stellen sich im republikanisch dominierten Senat und Repräsentantenhaus immer mehr Politiker hinter den Gesetzentwurf der Senatorin Cynthia Lummis, der den Kauf von 1 Million Bitcoin vorsieht – Blocktrainer.de berichtete . Der republikanische Kongressabgeordnete Byron Donalds hat zudem einen Gesetzentwurf eingereicht, der das Dekret von Donald Trump gesetzlich verankern würde. Dies würde verhindern, dass ein nächster Präsident die Bitcoin-Reserve ohne Weiteres wieder auflöst.

Wie es mit der Bitcoin-Strategie der USA nun weitergehen wird, dürfte nun primär davon abhängen, wie viele Politiker sich im Kongress gegen oder für die Idee eines strategischen Bestandes und dessen Vergrößerung positionieren werden. Obwohl Donald Trump den Bitcoin-Kritikern einige Gründe gegeben hat, sich zu echauffieren, gibt es keine validen Argumente gegen das Dekret als solches.

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